von Helmut Brinkmann-Kliesch

Am 5./6. Juli fand in Berlin die Konferenz "Bildung is a battlefield - Lernen im neoliberalen Kapitalismus und Alternativen" der Rosa-Luxemburg-Stiftung statt.

Die Veranstalter_innen erläuterten die Zielsetzung der Tagung: "Die neoliberalen Umbauversuche des Bildungswesens in den letzten 30 Jahren sind nicht ohne Konflikte abgelaufen, und diese halten weiterhin an. Die scharfen Kontroversen über die Ausrichtung von Schule und die Umstrukturierung der Hochschullandschaft sind Beispiele für diese Entwicklung. Auf der Tagung möchten wir uns gemeinsam damit beschäftigen, was sich verändert hat. Wodurch sind die neoliberalen Konzepte gekennzeichnet? Und: Wie unterscheiden sich linke und neoliberale Lernkonzepte? Welche Kämpfe gab und gibt es? Aber auch: Welche Alternativen stehen bereit? Wir wollen Austausch herstellen, kritische Reflexion und gegenseitige Beratung sowie Alternativen diskutieren. Uns interessiert auch, wie sie wirkmächtig werden können. Denn wir wollen nicht nur über die soziale Wirklichkeit diskutieren, sondern auch ins Handeln kommen!" In Einführungsreferaten beleuchteten die Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Eva Borst und der stellvertretende GEW-Vorsitzende Dr. Andreas Keller unterschiedliche Aspekte der Wirkung neoliberaler Ideologie und von gewerkschaftlichen Kämpfen dagegen.

RLS

24 Workshops boten die Möglichkeit, breit gefasst über das Thema zu diskutieren und nach Gegenmodellen zu suchen. Zwei Mitglieder des NRW-Bündnis Eine Schule für alle plädierten mit soziologischer Argumentation für die Notwendigkeit einer Schulstrukturreform; ohne diese könne eine größere Entkoppelung von Herkunft und Bildung nicht realisiert werden. In weiteren Workshops ging es vor allem um eine Kritik der Ökonomisierung der Bildung im Neoliberalismus, um bedenkliche Aspekte der Global Citizenship Education und die Frage einer antikapitalistischen Pädagogik. Generell war der Tenor, dass Bildung in Ausrichtung und Organisation immer die gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse spiegelt und diese momentan von neoliberalen Akteuren dominiert werden.

Ein theaterpädagogischer Workshop und die Aufführung des Films "Rebel High School", über die selbstverwaltete Schule für Erwachsenenbildung in Kreuzberg, rundeten die Tagung ab.